Regattabericht Limburg 2015

Zwei Siege für die Hellas

Am Samstag, den 05.09. 2015 trafen sich die Ruderer des WSV Hellas Gießen um neun Uhr morgens auf der Hellas, um gemeinsam mit ihrem Betreuer Andreas Schäfer zur Regatta nach Limburg aufzubrechen. Obwohl alle noch etwas müde waren, machte sich mit jedem weiteren zurückgelegten Kilometer auch ein bisschen mehr Aufregung bemerkbar.

Sorgenvoll blickten alle nach der Ankunft gen Himmel, wo sich einige regenversprechende Wolken zeigten, doch dies tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Nach einem Blick auf die Meldelisten, begannen Julius Lotz, Marvin Ferdinand und Laura Hüttseifer mit tatkräftiger Unterstützung von Paula Baar mit dem Aufbau des für das erste Rennen benötigten Bootes, der Dünsberg.

Unglücklicherweise fing es nun leicht zu regnen an, was jedoch keinerlei Einfluss auf den weiteren Regattaverlauf hatte. Um 11:54 Uhr war es dann soweit; Rennen 16 begann und somit auch das erste Rennen mit der Startnummer 3 für Laura, welche diesem mit gemischten Gefühlen entgegensah. Letztendlich belegte sie mit einer Zeit von 2:21,3 Minuten den zweiten Platz vor Robin Wirth mit der Startnummer 2 vom Limburger Club für Wassersport 1895/1907 e.V., welche auf halber Strecke kenterte. Den ersten Platz belegte Lena Beu mit einer Zeit von 2:13 Minuten und der Startnummer 1 von der RG Lahnstein 1992 e.V. .

Das nächste Rennen bestritten Marvin Ferdinand und Julius Lotz mit der Startnummer 4 im Doppelzweier „Stiftung Sparkasse“, welcher ebenfalls erst aufgeriggert werden musste. Ganz entspannt stellten sich die Ruderer mit ihrem Boot sowie den Skulls am Ablegesteg an, der wie immer überfüllt war. Dann jedoch bemerkten die beiden vor dem Einsteigen das Fehlen der Rollsitze, welche noch schnell geholt werden mussten.

Um 13:35 Uhr begann Rennen 36 und die Sportler von der Hellas belegten, lautstark angefeuert von den anderen Vereinsmitgliedern, mit einer Zeit von 1:45,6 Minuten den zweiten Platz vor Ferdinand Hahn und Tom Geddert mit der Startnummer 2 von der Gießener Rudergesellschaft, welche das Ziel nach 1:55,3 Minuten erreichten und somit Dritte wurden. Die Erstplatzierten Luca Muth und Fabio Schneider vom Limburger Club für Wassersport 1895/1907 e.V.mit der Startnummer 5 überwanden die Distanz von 500 Metern in 1:41,4 Minuten.

Nun mussten sich Julius und Marvin wie immer in die Warteschlange vor dem Anlegesteg einreihen, als auch noch eine Mannschaft mit ihrem Achter dort ablegte, da der dafür vorgesehene Steg nicht genügend Platz für das lange Boot bot. Zwar waren die beiden ein wenig enttäuscht, dass sie nicht Erste geworden waren, doch ihrer Motivation tat das keinen Abbruch, denn sie hatten immer noch die Möglichkeit, im Einer zu gewinnen.

Die Zeit bis zum nächsten Rennen überbrückten die Ruderer mit einem leichten Mittagessen. Mittlerweile wurde es durch den heftiger werdenden Wind auch merklich kühler und als Marvin mit der Dünsberg zum Ablegesteg ging, begann es erneut zu nieseln.

Nachdem alle dem hochmotivierten Ruderer Glück gewünscht hatten, suchten sie sich wie zu jedem Rennen, bei dem jemand von der Hellas startete, einen guten Platz zum Anfeuern und warteten gespannt auf den Beginn des Rennens um 15:44 Uhr.

Zuerst führte Stefan Klotz mit der Startnummer 1 von der Bonner RG e.V. , doch Marvin holte kontinuierlich auf und erreichte nach einem gelungenen Endspurt mit seinem Boot mit der Startnummer 2 nach 1:59,1 Minuten als Erster die Ziellinie. Sein Gegner benötigte 2:04,7 Minuten. Durch diesen Sieg stieg der junge Sportler in die Leistungsklasse zwei auf, worüber er sich sehr freute. Nachdem er angelegt hatte und von allen beglückwünscht worden war, konnte er seine Medaille sowie einen Pokal entgegennehmen.

Nun konnten weder der starke Wind noch die sich immer mehr zusammenziehenden Regenwolken die gute Stimmung trüben und die Zeit bis zu Julius‘ Rennen mit der „Speedy“ verging wie im Fluge. Um 17:40 Uhr sollte Rennen 88 beginnen und wie üblich stellte sich der ebenfalls sehr motivierte, aber dennoch gelassene Ruderer eine halbe Stunde vor dem Start am Ablegesteg an. Auch ihm wurde Glück gewünscht, bevor sich die anderen wieder einmal einen Platz zum Anfeuern suchten.

Obwohl es durch den Wind ziemlich kühl wurde, erwartete man das Rennen mit Spannung. Den ersten Platz belegte Anton Kluge mit der Startnummer 8 von der Bonner RG e.V. mit einer Zeit von 1:47,7 Minuten, Julius, der die Startnummer 9 hatte, erreichte mit 1:53,1 Minuten einen guten zweiten Platz, nachdem er bis zuletzt hart gekämpft hatte.

Nach diesem letzten Rennen wurden die Sportler von der Hellas doch noch von einem heftigen Regenschauer erwischt, während sie damit beschäftigt waren, die „Speedy“ aus dem Wasser zu heben und zu den Böcken zurückzubringen. Sobald dies erledigt war, flüchteten sich alle ins trockene Auto und traten recht zufrieden und voller Hoffnung für den nächsten Tag, aber etwas erschöpft die Heimfahrt an.

Am Sonntagmorgen trafen sich die Ruderer, diesmal betreut von Gerlinde Lassika, noch früher: um halb Acht war Abfahrt. Das lag daran, dass das erste Rennen, bei welchem Laura startete, um 9:23 Uhr begann. Auch heute war es wolkig, sogar sehr dunkle Wolken waren es, die sich am Himmel zusammenballten, aber dafür war es trocken. Auch ein bisschen Wind wehte, doch all das tat der erneut guten Stimmung keinen Abbruch: Im Gegenteil, alle Beteiligten zeigten nur noch mehr Ehrgeiz, was sich auch in den Anfeuerungsrufen der Zuschauer wiederspiegelte.

Pünktlich begann das Rennen mit der Nummer 116 und Laura, welche die Startnummer 3 hatte, führte vor Robin Wirth mit der Nummer 4 vom Limburger Club für Wassersport und Annika Wieprecht vom RC Hansa Dortmund mit der Startnummer 5. Letztere hatte nachgemeldet und holte den kleinen Vorsprung von Laura kontinuierlich auf, welche ungefähr hundert Meter vor dem Ziel mit einem Skull das Gebüsch am Ufer streifte und steuern musste, sodass die Ruderin aus Dortmund überholen konnte und trotz eines Endspurts seitens der Hellas-Ruderin mit einer Zeit von 2:14,0 Minuten den ersten Platz erreichte.

Zweite wurde Laura mit 2:17,1 Minuten und den dritten Platz belegte Robin Wirth mit 2:29,8 Minuten. Die Warteschlange am Anlegesteg war trotz der frühen Uhrzeit lang und so dauerte es eine Weile, bis die ein wenig enttäuschte Ruderin anlegen konnte. Dennoch schienen die anderen dadurch nur motivierter zu sein, einen Sieg zu erringen und die zu überbrückende Zeit verging wie im Fluge. Um 10:30 Uhr brachten Julius und Marvin die „Stiftung Sparkasse“ aufs Wasser, nachdem sie noch schnell ihre Startnummer, die Nummer 6, eingetauscht und angebracht hatten.

Rennen 138 begann um 10:59 Uhr und die Ruderer des WSVH konnten eine kurzzeitige Führung erringen, welche sie jedoch an die Gegner mit der Nummer 8, Felix Hackenbroch und Falk Hantl vom Limburger Club für Wassersport, abgeben mussten. Diese erreichten das Ziel nach 1:42,5 Minuten und gewannen somit das Rennen, Julius und Marvin machten mit einer Zeit von 1:51,4 Minuten den zweiten Platz. Ein wenig enttäuscht und auch frustriert über die erneut so knapp verpasste Medaille waren die beiden schon, denn „gewonnen hätte ich schon gerne“, da waren sie sich einig.

In der darauffolgenden Pause wurde die „Stiftung Sparkasse“ schon einmal abgeriggert, damit dies später nicht mehr getan werden musste. Außerdem hatte Simon Baar kurzfristig beschlossen, vorbeizuschauen und half dabei, Marvin mit der „Dünsberg“ für Rennen 171, in welchem er die Startnummer 4 hatte, um 13:56 Uhr aufs Wasser zu bringen.

Dieser ließ sich keinerlei Aufregung anmerken, dafür schienen alle anderen umso aufgeregter zu sein. Die zweite Abteilung dieses Rennens, bestehend aus Marvin und seinem Gegner Adrian Rohr mit der Startnummer 5 vom RV Bad Ems B., lieferte sich ein bis zu, Schluss spannendes Rennen. Direkt nach dem Start führte zuerst Marvin, dann gelang es dem Bad Emser, ihn zu überholen. Doch der Hellas-Ruderer ließ sich nicht abschütteln und war fast gleich auf mit seinen Mitstreiter. Durch einen grandiosen Endspurt, bei dem er noch einmal alles gab, zog er schließlich unter lautem Anfeuerungsgeschrei knapp vor dem Ziel an Adrian Rohr vorbei und gewann mit einer Zeit von 1:59,8 Minuten zu 2:00,5 Minuten.

Darüber freute er sich natürlich sehr und auch alle anderen gratulierten ihm stolz zu seinem Sieg.

Nun stand noch das letzte Rennen mit Beteiligung seitens der Hellas auf dieser Regatta an: Rennen 212 um 16:07 Uhr. Der hochmotivierte, ehrgeizige Julius Lotz mit der Startnummer 4 wurde ebenfalls eine halbe Stunde vor Beginn seines Laufes mit der „Speedy“ aufs Wasser gebracht, sodass er wie alle anderen auch genügend Zeit hatte, in aller Ruhe bis zum Start zu rudern.

Pünktlich wurde das Startsignal gegeben und bald schon setzte sich Anton Kluge mit der Startnummer 2 von der Bonner Ruder-Gesellschaft e. V. B. 2 ein wenig von den anderen beiden ab, doch diese ließen nicht nach und Julius erruderte sich ebenfalls einen kleinen Vorsprung auf seinen zweiten Gegner mit der Startnummer 1, Jannik Röhlich vom Limburger Club für Wassersport. Diese Konstellation blieb beinahe das gesamte Rennen über bestehen, doch trotz des nervenaufreibenden Endspurts, den Julius, angefeuert von den übrigen Hellas-Sportlern, hinlegte, zog der Gegner aus Limburg vor der Ziellinie noch mit der Bugspitze an ihm vorbei.

Somit belegte Julius einen knappen dritten Platz mit einer Zeit von 1:56,6 Minuten, Jannik Fröhlich erreichte den zweiten Platz mit 1:55,1 Minuten und Anton Kluge erruderte sich mit 1:50,8 Minuten den Sieg.

Nachdem Julius angelegt hatte, wurden die „Speedy“ und die „Dünsberg“ abgeriggert und zusammen mit der „Stiftung Sparkasse“ verladen, bevor sich alle mit ihrer zufriedenen Trainerin Gerlinde auf den Weg zum Auto und damit auf den Rückweg nach Gießen machten. Zwar konnten sich nicht alle über eine Medaille freuen, aber an Erfahrung hatten sämtliche Ruderer und Ruderinnen dazugewonnen.